Digitalisierung ist in aller Munde und überall gibt es Bestrebungen diese voranzutreiben. Mecklenburg-Vorpommern hat mit einer Vielzahl an Funklöchern und streckenweise fehlendem Breitbandausbau noch einiges nachzuholen.
Heute wollen wir euch einen kleinen Überblick geben, was Digitalisierung ist, wofür sie nützlich ist und in welcher Form sie in der Region bereits angewandt wird.
Was ist Digitalisierung?
Das Internet macht alles schnelllebiger und flüchtiger, entsprechend ist es schwer immer auf dem neusten Stand zu bleiben. Allerdings eröffnen sich dadurch auch neue Wege, um miteinander zu kommunizieren oder Informationen aufzubewahren.
Digitalisierung beschreibt in erster Linie das nutzbar machen von analogen Daten in digitaler Form. Es geht dabei ein wenig um Vermeidung von Papiermüll, aber vor allem darum, Informationen schneller miteinander zu teilen und gegebenenfalls gemeinsam zu bearbeiten.
Warum ist Digitalisierung nützlich?
Für Unternehmen stellt die Nutzung der digitalen Möglichkeiten eine Erleichterung des Arbeitsalltags dar. Inventare, Abrechnungen, Planungen und sogar Meetings können digital abgewickelt werden, was einerseits Ressourcen (Papier und Aufbewahrungsplatz), aber vor allem Zeit spart. Zusätzlich dazu steigern sie ihre eigene Sichtbarkeit durch eine Webseite und Social-Media-Kanäle indem sie dort sich und ihre Angebote präsentieren.
Es ist jedoch schnell ersichtlich, dass besonders im ländlichen Raum die Vorzüge der Digitalisierung noch nicht weitreichend ausgeschöpft werden. Für unser Projekt ist es uns daher wichtig, den Kulturakteuren aus unseren Fokuspunkten zu zeigen, wo vielleicht noch Potential besteht dieses „neumoderne Hexenwerk“ für sich zu bezwingen.
Digitalisierung in MV
Neben dem Ausbau des Netzes gab es in Mecklenburg-Vorpommern bereits Bestrebungen das Landleben zu digitalisieren.
Das Projekt „Digitale Dörfer“ vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) startete im Sommer 2015 mit dem Ziel die Herausforderungen des heutigen Lebens in ländlichen Regionen in Bezug zur Digitalisierung zu untersuchen. Bis Dezember 2022 entstanden Konzepte und Lösungen, die die Chancen einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Themas der Digitalisierung im Sinne eines digitalen Ökosystems aufzeigen.
Webseite: https://www.digitale-doerfer.de
Ein besonders interessantes Projekt für die Akteure, die sich schon immer eine Webseite zulegen oder ihre bestehende aktualisieren wollten, aber denen das nötige Know-how fehlt, ist das Förderprogramm „Azubi-Projekte“.
Die Auszubildenden und Studierenden-Projekte (kurz Azubi-Projekte) sind eine Initiative des Fördervereins für regionale Entwicklung e.V.. Der Förderverein hat es sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche Organisationen und Institutionen bei der Realisierung einer ansprechenden Internetpräsenz zu unterstützen, Informationen innerhalb von Regionen übersichtlich bereitzustellen und Auszubildenden eine praxisnahe Ausbildung zu bieten. Dabei übernimmt der Förderverein einen Teil der Kosten, sodass für Hilfesuchende meist nur Gebühren für die Betreibung der Webseite fällig werden.
Webseite: https://www.azubi-projekte.de/
In der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es außerdem eine „Digital-Lotsin“, die in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur ZoneEinz und dem Innovationszentrum Neubrandenburg (digitales MV) regelmäßig Sprechstunden zu Digitalisierungsthemen anbietet.
Die nächste findet am 31.05. im Rittergut Dammerow (Schulstraße 2, 17309 Rollwitz) von 11 bis 14 Uhr statt. Alle Infos hier: https://www.digitalesmv.de
Veranstaltungskalender und darüber hinaus
Einer der häufigsten Wünsche, die wir bisher in unserer Arbeit gehört haben, ist der Wunsch nach einem gemeinsamen Veranstaltungskalender. Eine Option existiert bereits in Form der Seite des Tourismusverbands MV – www.kultur-mv.de. Dieser wird aber nur sporadisch genutzt und gepflegt.
Alle Informationen zu interessanten Orten (Points Of Interest; POIs) werden vom Landestourismusverband in einer gemeinsamen Datenbank gespeichert, der sogenannten Datendrehscheibe, auf die mehrere Seiten zugreifen. Die Krux ist allerdings, dass diese Daten auch gepflegt werden müssen – und zwar von den Akteuren, die dort gefunden werden wollen und ihre Veranstaltungen gelistet haben möchten.
Vielleicht kann das Modellprojekt Seenplatte, das gemeinsam vom Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte und dem RUN (Regionales Unternehmernetzwerk Seenplatte) in Angriff genommen wird, Abhilfe schaffen. Dabei soll eine App entstehen, über die auch Buchungen für Veranstaltungen, personalisierte Empfehlungen u.ä. vonstattengehen sollen.
Wir sind auf alle Fälle gespannt, wie es damit weitergeht!
Zunächst testen wir die Datendrehscheibe im Hintergrund für unser eigenes Kulturregister, damit wir euch die Karte des Tollensetals in unserem Auftaktworkshop präsentieren und wir gemeinsam die weitere Nutzung des Registers bestimmen können.